Perciformes; Gobiidae; Oxudercinae;
Periophthalmus chrysospilos Bleeker, 1852
Perciformes; Gobiidae; Oxudercinae; Periophthalmus chrysospilos Bleeker, 1852
![]() Foto: © Ratmuangkhwang, 2018, mit freundlicher Erlaubnis. ![]() ![]() ![]() ![]() |
Etymologie (Herkunft und Bedeutung der Wörter.)
Periophthalmus (M): von "peri" = "rund herum" und "ophthalmos" = Auge; Schlammspringer der Gezeitenzone, deren Augen auf Stielen sitzen und unabhängig voneinander beweglich sind, dem Fisch also eine Rundherumblick ermöglichen (Schmettkamp, 1985)
chrysospilos (S): Die Artenbezeichnung ist bei Schmettkamp, 1985 (Seite: 147) als Substantiv, einem Hauptwort gekennzeichnet, mit schlicht drei Worten aufgeführt in zwei Wortausführungen: “mit goldenem(n) Fleck(en)”.
Murdy (1989) stellt hierbei heraus, dass es sich um zwei Wörter aus dem griechischen handelt, einmal: “chrysos” (“chrysós” – χρυσός); aus der lateinischen Formen der griechischen Wörter: “khrus”-, “khrysos”; im englischen: “chrusos” (Polgar, 2012), “chryso(-)”, “chrys” (Robertson, 2022; Harper, 2022), steht für Gold, Goldfarben, Goldgelb. Und “spilos” = Punkt, Fleck; bezieht sich auf die orangefarbene Flecken, die unregelmäßig über den gesamten Körper (Kopf und Flanke) verstreut sind. Die orangefarbenen Flecken können sich, je nach Stimmung der Tiere, aufhellen und soweit etwas goldener wirken, wie das Edelmetall selbst.
Umgangssprachliche Namen
China | 金点弹涂鱼 ("Jīn diǎn tántúyú" - Goldfleck Schlammspringer) 金點彈塗魚 (Jīn diǎn tántuyú - "Golden Spot Mudskipper") |
Deutsch | Schlammspringer Orangeflecken-Schlammspringer° Goldfleckiger-Schlammspringer° |
Englisch | Golden-Spotted Mudskipper (Goldfleckiger-Schlammspringer) |
Frankreich | Périophthalmes (Gattungsbezeichnung für: Periophthalmus) |
Italien | Perioftalmo Dorato°° (Goldener Periophthalmus) |
Thailand | ปลาตีน (Plā tīn = Schlammspringer) |
°Namensvorschlag nach mom. Kenntnisstand, siehe Farbgebung (lebend) zur Färbung der Tiere. °°vorgeschlagener Name von Polgar, 2012.
Synonyme
Für Details siehe die Nomenklatur.
Verbreitung
Brackwasser und seeseitige Gebiete des Golfs von Bengalen und dem Südchinesischen Meer. Von der Ostküste Indiens, bis zum Golf von Thailand (Andamanisches Meer, Golf von Thailand), Malaysien, Singapur und Indonesien (Javasee): Sumatra, Java (Murdy, 1989; Pormansyah et al., 2019: S, J).
Typuslokalität: Indonesien auf "Banka Island" in der Karimata-Straße zwischen den Inseln Sumatra und Borneo (Kalimantan) (Murdy (1989)).
Maximal registriertes Gewicht
14 gr.; TL/SL unbekannt; Fang aus “Pasir Ris”, Singapur; die Tiere wurden im Labor in 50 % Meerwasser (18 ‰ Salzgehalt) gehalten (Low, Lane & Ip, 1988).Maximum registrierte Länge
100 mm TL (Polgar & Bartolino, 2010)
12.9 cm SL Männchen (Kottelat et al., 1993)
Diagnose
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D1 VII-X; D2-Elemente insgesamt 12 - 13; Analflossen-Elemente insgesamt 11 - 13 (Murdy, 1989); Bauchflossen direkt hinter den Brustflossen; Beckenflossen zu einer vollständig abgerundeten Scheibe vereinigt (Macnae, 1968; Patzner et al., 2011; siehe S.: 346, 253). Beckenbändchen auffällig; Rückenflossen nicht durch eine Membran verbunden; keine Streifen oder Flecken auf D1; artspezifischer Sexualdimorphismus: die ersten beiden D1-Stacheln sind bei Männchen verlängert (Murdy, 1989).
Die Gattung ist (wahr damals) noch nicht durch Synapomorphien definiert (worden) (Murdy, 1989).
Bei der die innersten Beckenflossenstrahlen auf ihrer gesamten Länge durch eine Basalmembran verbunden sind: Die Beckenflossen (ugs. Bauchflossen) bilden eine runde Scheibe. Starkes Beckenbändchen vorhanden (Polgar & Khaironizam, 2008). Periophthalmus chrysospilos und Ps. spilotus, Ps. walailakae, (Murdy & Takita, 1999) und sind die einzigen drei Periophthalmus-Arten mit vollständig verwachsenen scheibenförmigen Beckenflossen.
Farbgebung (lebend)
Grundfarbe hell- bis dunkelgrau; Kopf und Rumpf mit zahlreichen orangefarbenen Sprenkeln, die größer sind als die darunter liegenden Schuppen, auch ventral auf dem Kiemendeckel, im präpelvinen Bereich und am Kinn; dorsale dunkelfarbige sattelartige Balken können sichtbar sein; D1-Membran anterior dunkler, medial und proximal rot, posterior und inframarginal schwarz und mit einem dünnen durchscheinenden Rand; D2 distal mit rötlichem Rand, medial mit schwarzem Streifen und proximal durchscheinend mit einer Reihe von dunklen Flecken auf der Membran; Schwanzflosse dunkel, distal blasser; Afterflosse durchsichtig; Brustflossen dunkel; Beckenflossen weiß (Murdy, 1989).
Interessant ist das Fotos der Tiere gesichtet werden konnten, die wirklich gelbe bis hellgoldene, anstatt orangefarbener Flecken aufweisen. Ob es dieselbe Art ist, eine Standortvariante darstellt, diese Färbung eine Stimungserscheinung ist oder es sich dabei um eine unbeschriebene Art (Periophthalmus spec.) handelt, ist momentan ungeklärt.
Farbgebung (präserviert)
Grundfarbe dorsal und lateral grau bis hellbraun, ventral weißlich bis gelblich; manchmal sind weißliche Sprenkel auf der Kehle und den Opercula sichtbar; gebändertes Muster selten im hinteren Teil des Körpers beobachtbar; D1 deutlich heterogen in der Farbe, hinten geschwärzt; D2 mit dunklen bis dunklerem Mittelstreifen und proximaler Reihe von dunkelfarbigen Flecken, ansonsten transparent; Schwanz- und Brustflossen dunkel; Beckenflossen weißlich bis gelblich (Murdy, 1989).
Ernährung
In Sekundärquellen (Khoo, 1966 - pers. Beobachtung - zitiert von Lim, 1971; in Clayton, 1993) wurde der Periophthalmus chrysospilos aus Singapur als Pflanzenfresser bezeichnet, da in den Mägen von nur sechs Individuen Kieselalgen, Fadenalgen und anderes Pflanzenmaterial gefunden wurde. Khoo (1966) relativierte diesen Befund jedoch, indem er darauf hinweist, dass die relative Darmlänge dieser Art, die eines Fleischfressers ist und dass die beiden anderen untersuchten Exemplare, die von einem anderen Standort stammten, der Darm Ilyoplax spec. (Crustacea: Decapoda; Thoracotremata; Dotillidae), harpacticoide Copepoden (Ruderfußkrebse), anderen Krebstieren und Polychaeten (Vielborster: Würmer) enthielten. Daraus wurde geschlossen, dass der Fisch in der Lage ist, vorübergehend pflanzliche Nahrungsquellen zu nutzen, wenn er keinen Zugriff auf tierische Beute hat. Der Grund für die “Unfähigkeit” sich karnivor zu Ernähren, bleibt jedoch unklar (Clayton, 1993).
Mäßige bis drastische Verschiebungen in den Ernährungsgewohnheiten wurden bei ebenfalls bei anderen Arten festgestellt. Saisonale (Regen-/Trochenzeit); jeweiliger Standort: Meer-, Brackwasserzonen oder die Frischwasserzonen bei anderen Arten der Hattung; Nahrungsverfügbarkeit und Unterschiede zwischen ♂♂♂ und ♀♀♀ Tieren (+ Altersstadium) sind markant.
Eine neue weitreichende Analyse der Verdauungstrakte von 546 Individuen von Ps. chrysospilos in Vietnam ergab klare Muster der Nahrungspräferenzen. Die drei dominierenden Nahrungsmittel aus den gesammelten Daten aller Individuen waren, in absteigender Reihenfolge des prozentualen Anteils (Biovolumen) klar ersichtlich: Acetes spp. (kleine Garnelen: 26,8 %), Uca spp. (Winkerkrabben-Teile: 21,6 %), Dolichoderus spec. (Ameisen: 19,7 %).
Andere Nahrungsbestandteile, ausgedrückt in Prozent des Biovolumens, waren:
Mollusca (Weichtiere: 16,7 %), Detritus (Mulm, Bioabbauprodukte: 11,2 %), Polychaeta (Borstenwürmer: 3,4 %), Actinopterygii (Strahlenflosser; kl. Fische: 0,7%).
Prozentuales Vorkommen, prozentuales Gewicht und prozentuales Biovolumen der gefundenen Nahrungsbestandteile im Verdauungstrakt von Ps. chrysospilos je nach Geschlecht, Jahreszeit und Standorte.
Untersucht wurde das an der Mündung des Mekong Deltas an vier Standorten: "Duyen Hai", "Tra Vinh"; "Tran De", "Soc Trang"; "Dong, Hai", "Bac Lieu"; "Dam Doi", "Ca Mau".
Zwei direkt am Mekong und zwei etwas abseits des Flusses, die Felduntersuchung wurde April 2020 gestartet und endete im März 2021 (Đinh et al., 2021).
Fortpflanzung
Die Männchen springen, um die Weibchen zum Laichen in die Höhlen zu locken (Polunin, 1972 - pers. Beob. auf der Halbinsel Malaysia, in Macnae, 1968).
Die ♂ ♂ ♂ graben Fortpflanzungshöhlen vor dem Meeresrand der Mangrovenwälder (Macnae, 1968 - pers. Beobachtung; Halbinsel Malaysia).
Im allgemeinen folgt die Gattung Periophtalmus einem gleichbleibendem Muster, mit wenigen Unterschieden oder Besonderheiten.
Ökologische Notizen
Periophthalmus chrysospilos wird als charakteristisch für die seewärtigen Ränder des “Mangals” (Mangrovenwälder) beschrieben (Eggert, 1929; Eggert, 1935. Harms, 1929 in Macnae, 1968 an anderen Orten in Asien).
Die Litoralzone des Strandes in der Nähe des Wattenmeeres ist Ps. chrysospilos ebenfalls anzutreffen; bei Ebbe und Flut ruht er an Land in der Nähe des Wassers. Oft klammert er sich an Mangrovenwurzeln oder Baumstämmen fest, wobei nur die Schwanzflosse ins Wasser getaucht wird (nicht immer). Wenn sie gestört werden (bspw. durch Fressfeinde), gleiten sowohl Ps. chrysospilos als auch Pn. schlosseri in mehreren Sprüngen schnell über die Wasseroberfläche, was andere Arten auch sehr gerne tun. Während Bs. boddaerti abtaucht und untergetaucht bleibt (Low, Lane & Ip, 1988 in “Pasir Ris”, Singapur).
Die Tiere entfernt sich nicht weit von seiner "Heimat" in den seewärtigen Avicennia- und Sonneratia-Rändern (Macnae, 1968; Polgar, 2012 - pers. Beobachtung auf der Halbinsel Malaysia; “Selangor”; “Sementa”). In jedem Fall wird bei steigender Flut eine hohe Präferenz für das Klettern auf Mangrovenwurzeln und Mangrovenbäume festgestellt, ohne tiefer in die Wälder einzudringen (Macnae, 1968).
Murdy (1989) beschreibt brackige Mangroven- und Nipa-Palmengebiete als Lebensraum.
Bei Ebbe lokal sehr häufig auf offenen Schlickflächen anzutreffen (Swennen et al., 1995; Polgar & Crosa, 2009; Polgar & Bartolino, 2010).
Bei Ebbe versammelt sich Ps. chrysospilos in kleinen Gruppen und Schwärmen von 20 - 40 Individuen, die der Wasserkante folgen, um sich auf der Schlickfläche ihre Nahrung suchen (Polgar & Crosa, 2009; Polgar , 2012 - pers. Beobachtung auf der Halbinsel Malaysia; Bezirk “Pontian”; “Tanjung Piai”); bei Flut folgen die Fische der Flut in die entgegengesetzte Richtung, um in den Pionier-Mangrovenwald einzudringen und sich auf Wurzeln und Stämmen niederzulassen, um Meeresräubern zu entgehen (Polgar & Crosa, 2009). Die Verteilung von Individuen unterschiedlicher Größe auf offenen Wattflächen und Mangrovenpionierufern während der Ebbe könnte von der Größe und Persistenz von Gezeitentümpeln abhängen, die wiederum von der Neigung der Gezeitenzone abhängen (Polgar & Bartolino, 2010).
Bemerkungen
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Weitere Fotos
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Illustration/en
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Internetreferenzen
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