Perciformes; Gobiidae; Oxudercinae;
Periophthalmus barbarus (Linnaeus, 1766)

Perciformes; Gobiidae; Oxudercinae; Periophthalmus barbarus (Linnæus, 1766)
![]() Foto: © Theuer, 2009 ![]() Bauch wurde im laufe der Zeit seziert, die roten Pfeile markieren die vermuteten Eier. Eine genauere Untersuchung ob es sich tatsächlich um Rogen handelt, konnte damals nicht vorgenommen werden. Foto: © Theuer, 2009 ![]() Der erste hautnahe Kontakt ("The first really up close contact)" mit dem aus Westafrika stammenden Schlammspringer (Periophthalmus barbarus). VORSICHT: Es ist und bleibt ein Jäger und Räuber. Wenn er zuschnappt, kann das böse und tiefe Wunden geben die sich, durch die Mundschleimhaut enthaltenen Bakterien, entzünden! Sie wirken immer hungrig, lassen sich nicht wirklich dressieren, abrichten und spielen nur mit wenn wenn das Tier es will und dem Pfleger vertraut. Ab und an schnappen sie einfach nur mal aus Spaß an der Freude zu oder ärgern einen Artgenossen! Foto: © Theuer, 1994 Nachfolgende sieben Fotos: Kopfstudien![]() Frontalansicht: Periophthalmus barbarus, man erkennt gut die "Nase" und die Augenstellung, die eine nahezu Rundumsicht ermöglicht. ![]() Rückenansicht: Rücken-Muskelpartien und Augenstellung erkennbar. ![]() ![]() Fotos: © Theuer, 2007 ![]() ![]() ![]() Drei Bilder oben (Serie): das erste Mal, dass ein Tier beim "Augenzwinkern" fotografiert werden konnten. Viele Versuche das zu dokumentieren scheiterten. Fotos: © Theuer, 2007 ![]() Aquarienaufnahme von Periophthalmus barbarus unter Wasser mit fast vollständig aufgestellter Rückenflosse. Foto: © Tanabe, 2007, mit freundlicher Erlaubnis. ![]() Seitliche Ventralansicht der Beckenflossen von Periophthalmus barbarus im Aquarium. Foto: © Tanabe, 2007, mit freundlicher Erlaubnis. |
Etymologie (Herkunft und Bedeutung der Wörter.)
Periophthalmus: Stammt aus dem Griechischen, von "peri" (= rund herum) und "ophthalmôs" (= Auge); Schlammspringer der Gezeitenzone, deren Augen auf Stielen sitzen und unabhängig voneinander beweglich sind, dem Fisch also einen Rundumblick ermöglichen (Schmettkamp, 1985).
barbarus: Der Artenname ist ein Adjektiv (Eigenschaftswort) und bedeutet nach Schmettkamp (1985) soviel wie "wild", "grausam","barbarisch". Im Lateinischen findet sich: "barbarus", "barbara", "barbarum" = "ausländisch", "unzivilisiert".
Dem entgegen verwendet Murdy (1989) die zweite Bedeutungsinterpretation, die der ursprüngliche griechische Begriff zulässt: "Der Trivialname (Gebrauchsname), "barbarus", ist aus dem griechischen "barbatos" ("ausländisch", "fremd"), abgeleitet, was möglicherweise eine Anspielung auf die ungewöhnliche Natur dieses Schlammspringers im Vergleich zu anderen Grundeln ist."Original Zitat: "The trivial name, "barbarus", is from the Greek "barbatos", foreign, possibly alluding to the unusual nature of this mudskipper in relation to other gobies" (Murdy, 1989).
Umgangssprachliche Namen
Benin | Tokouintokouin (G͡be°°°) |
China | 奇弹涂鱼 - Qí tántúyú (engl.: "Strange Mudskipper"; zu dt.: Seltsamer oder Verrückter Schlammspringer), 奇彈塗魚 - Qí tántuyú (dt.: Seltsamer/Verrückter Schlammspringer) 大西洋弹涂鱼 - Dàxīyáng tántúyú (engl.: "Atlantic Mudskipper"; dt.: Atlantischer Schlammspringer), 大西洋彈塗魚 - Dàxīyáng tántuyú (dt.: Atlantischer Schlammspringer) |
Dänemark | Afrikansk Dyndspringer (dt.: Afrikanischer Dünnenspringer) |
Deutsch | Atlantischer Schlammspringer Schlammspringer Schmetterlings-Schlammspringer1 Westafrikanischer-Schlammspringer° |
Elfenbeinküste | Edrekodou (Adioukrou°°°), Nokonan (Aïzi°°), Sori-sori (Akan°°°) |
Englisch | African Mudskipper (JP, UK); Atlantic Mudskipper°° (UK); African Butterfly Mudskippee***; Butterfly Mudskipper°° und 2; Mud - Skipper (Ghana), Mudskipper (USA) |
Frankreich | Périophthalme (Mauretanien), Sauteur de vase atlantique |
Ghana | Adi (Adangbe°°), Sosobedzi, Soetsi°°, Pitsir, Mprabedi (Akan***), Mbume (Efik/Calabar***), Atramedekakpui (Ewe***), Putunpuli, Lomole°° (Ga/Gain***), Sakrobonto (Nzema/Nzima***) |
Italien | Perioftalmo atlantico°°° |
Japan | バルバルス - Barubarusu (dt.: Barbarus) アフリカソマッドスキッパー ("African Mudskipper") アドラソティックマッド スキッパーヽ ("Atlantic Mudskipper") |
Norwegen | Gjørme Springer (dt.: Schlammspringer) Gjørmesprett (dt.: Schlammspringer) |
Polen | Poskoczek mulowy |
Portugal | Saltão-da-vasa |
Sierra Leone | Jumbo Fish (Englisch) |
Spanien | Saltafango atlántico |
°empfohlene und eindeutige Namensbezeichnung wegen der Verwechslungsgefahr der Trivialbezeichnungen mit anderen Arten! °° Mleczko, 2003; °°°vorgeschlagener Name von Polgar, 2011.
1Baensch & Riehl, 1985, 1990/91ba; 2; Baensch & Riehl, 1997b
Andere Sprachen; Ref.: Comiya; Froese & Pauly, 2011; "Yamaneko", 2019; Polgar, 2011; Catalogue of Life: 2017 (Species 2000).
Synonyme (Details siehe Nomenklatur)
Gobius barbarus
Gobius koelreuteri
Periophtalmus barbarus
Periophtalmus barbatus
Periophtalmus koelrenteri
Periophtalmus koelreuteri
Periophtalmus koelruteri
Periophtalmus papilio
Periophthalmus barbarus
Periophthalmus erythronemus
Periophthalmus erythronotus
Periophthalmus gabonicus
Periophthalmus koelreuteri
Periophthalmus koelreuteri koelreuteri
Periophthalmus koelreuteri papilio
Periophthalmus papilio
Periophthalmus papillon

Verbreitung
Die Art ist nur in Westafrika verbreitet:
Im einzelnen heißt das Senegal, Gambia, Guinea-Bissau, Guinea, Sierra Leone, Liberia, Elfenbeinküste, Insel Bioko; Offshore-Inseln, Macias Nguema, São Tomé und Príncipe, Ghana, Togo, Benin, Nigeria, Kamerun, Gabun, Republik Kongo, Cabinda, Demokratische Republik Kongo und Angola (Froese & Pauly, 2011; Murdy, 1989; Harrison & Miller, 1992).
Maximum registrierte Länge
14,7 cm SL (Standardlänge); Männchen (Harrison, Miller & Pezold, 2007).
221 mm SL; weibliches Tier aus Liberia (Murdy, 1989).
250 mm TL (Totallänge) Bianchi, 1986; Harrison & Miller, 1992
Diagnose
Beckenflossen ohne Bändchen (kein Frenum), dass die Beckenflossen miteinander verbindet und daher vollständig voneinander getrennt sind (keine Basalmembran) im adulten Stadium; D1 X – XIV, die Höhe ist in mäßiger Höhe, sein Rand gerade, mit einem schwärzlichen Streifen inframarginal und, gelegentlich mit ein paar weißen “SPOISposterioren” (Flecken oft fehlend), keine länglichen Stacheln; Rückenflossen nicht durch Membran verbunden (Murdy, 1989).Exemplare aus Nigeria und Kamerun weißen zwei weißliche Streifen in der D1 auf, zweiter nicht unbedingt durchgehend, eingefasst ist ein hellblauer bis blauer Streifen. D2 kann ähnliche Farbmuster aufweisen.
D2-Elemente insgesamt 11 - 14; Färbungsmuster von D1 und D2, verschiedenartig, Analflossenelemente insgesamt 9 - 11; Anzahl der Längsschuppen 86 - 107; TRDB 20 - 34 (Murdy, 1989).
Die Gattung wurde damals noch nicht durch Synapomorphien definiert.
D1: 10 - 14 (15?)
D2: 11 - 14
PP: 12 (evtl. 13)
PA: 19 - 11
Farbgebung (lebend)
Grundfarbe dunkelbraun bis gräulich auf Kopf, Rücken und Flanken, ventral weißlich; himmelblaue Sprenkel auf den Flanken, die auf Schnauze, Wangen und Opercula größer und zahlreicher sind; auf dem Rücken können mehrere schwarze bis dunkelbraune unregelmäßige sattelartige diagonale Streifen sichtbar sein. D1 Membran dunkelbraun, mit einem schwarzen bis bläulichen Inframarginalband, dazwischen ein schmaler und unterbrochener weißlich-blauer Streifen und ein schmaler transparenter Rand; D1 bei einigen Exemplaren komplett schwarz; D2 Hintergrund braun, mit einem schwarzen Mittelstreifen, dazwischen zwei weiße Streifen und ein brauner Rand; Schwanzflosse dunkel, bei einigen Exemplaren mit einer Reihe von dunkelbraunen Sprenkeln entlang der Strahlen; Afterflosse weißlich bis bräunlich mit einem gelblichen Rand; Beckenflossen auf der Rückenseite dunkelbraun; Brustflossen dunkel (basierend auf den verfügbaren Fotos und Zeichnungen. Pers. Obs. Polgar in Kamerun).
Keine klar definierbare oder einfach zu beschreibende Farbgebung, da die Tiere je nachdem, wo sie Gefangen wurden, in welchem Altersstadium sie sich befinden, eine regional Variabilität in der Körperfärbung aufzuweisen scheinen. Erschwerend kommt teils die Grundstimmung oder Stimmungslage der Tiere hinzu. Ggf. sich unbekannte Arten vorhanden.
Exemplare aus Kamerun und Nigeria sehen nahezu identisch aus, sie werden regelmäßig Importiert. Auf den ersten Blick nicht zu unterscheiden, dazu die Gambia-Variante deren D1/D2-Färbung noch nicht gesehen werden konnte. Der weiße Streifen ist teils vorhanden, bei anderen nicht.
Es gibt eine eindeutige farblich anders aussehende Variante (juvenil/semiadult?), dessen Herkunft völlig im dunkeln liegt (sehr schön gefärbt!) und ein bis zwei weitere anhand von Fotosichtungen (pers. Beob., Aquarien, Importe und Fotomaterial).
Farbgebung (präserviert)
Grundfarbe dorsal und lateral dunkelgrau bis braun, ventral gelblich; an Kopf und Körper können dunkle unregelmäßige Flecken und Reste von Diagonalstreifen sichtbar sein. D1-Membran dunkelbraun, mit einem schwarzen Inframarginalband, dazwischen ein schmaler und unterbrochener heller Streifen und ein sehr schmaler transparenter Rand; bei einigen Exemplaren wenige weiße Flecken basal auf dem hinteren Teil von D1; D2-Hintergrund braun, mit einem schwarzen Mittelstreifen zwischen zwei weißen Streifen und einem braunen Rand; Schwanzflosse dunkel, bei einigen Exemplaren mit einer Reihe von dunkelbraunen Sprenkeln entlang der Strahlen; Afterflosse dunkel; Beckenflossen dorsal pigmentiert; Brustflossen dunkel (Murdy, 1989; pers. Beob. Polgar: Kamerun, Nigeria).
Ernährung
Detritus zu 58,9%, Vielborster (Polychaeta 26%), Krabben (Crustacea 3,1%), Insekten (Insecta 9%), Mollusken (Mollusca; Mit 3% bilden die Weichtiere denn Rest, nach Angaben von Turay et al., 2006 : in Sierra Leonn; pers. ops.). Nach einer Vermutung hin auch frisches Pflanzenmaterial.
Fortpflanzung
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Ökologische Notizen
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Allg. Fauna, Flora, Besonderheiten und Biotop-/Habitateigenschaften aus der Sicht eines Ornithologen in Gambia (Gambia-Flusssystem): Ein Fünftel des Landes ist mit Feuchtgebieten bedeckt. Im salzhaltigen Bereich des Gambia-Flusses, der sich während der Regenzeit 100 km flussaufwärts und in der späten Trockenzeit 250 km erstreckt, sind die Schwemmlandböden mit 150 km² hohem Rhizophora-Mangrovenwald, 580 km² niedriger, offener Avicennia-Mangroven und kleineren Gebieten mit Sesuvium portulacastrum-Salzwiesen (pers. Bemerk. in Twilley, 1985: “Kahlkrautzone/n”; mit Sumpfpflanzen wie S. portulacastrum, Philoxerus vermicularis, Paspalum vaginatum, Eleocharis carribea und E. mutata.) auf leicht erhöhtem Boden bewachsen, die alle von einem Labyrinth von Bächen durchzogen sind, die bei Ebbe von schmalen Schlickflächen begrenzt werden. Innerhalb des ehemaligen Überschwemmungsgebiets, wo die Ablagerungen das Land etwas über den Gezeitenbereich des Flusses angehoben haben und so den Mangrovenwald zum Absterben brachten, befinden sich saisonal feuchte Salzwiesen, flache Seen und spärlich bewachsene Schlammflächen auf hyper-salzhaltigen Böden, letztere lokal als “Banto Faros” bekannt (Robinson, 2002).Feuchtgebiete am Unterlauf des Flusses: Die flachen Gewässer des salzhaltigen Gambia-Flusses und seiner Einbuchtungen bieten Nahrung für die höchsten Konzentrationen von nicht brütenden Pelikanen und Pandion haliaetus im Land. Seeschwalben sind häufig, wenn auch in geringerer Zahl als an der Küste. Die Schlammflächen ziehen eine geringe Dichte von Watvögeln, Reihern und Seidenreihern an. Zu den häufigsten gehören Egretta gularis, Burhinus senegalensis und Numenius phaeopus. Größere Zahlen von Wasservögeln kommen auf den saisonal feuchten Wattflächen und Salzwiesen hinter dem Mangrovensaum vor, wo Schwärme von Tausenden von Calidris minuta und Limosa limosa vorkommen. Reiher, Seidenreiher und Störche können hier zahlreich sein.
Der Mangrovenwald beherbergt nur wenige Brutvogelarten, darunter jedoch viele, die in Gambia nur lokal verbreitet sind; Anthreptes gabonicus ist vollständig auf diesen Lebensraum beschränkt (Robinson, 2002).
Das Feuchtgebiet liegt an der Mündung des Gambia-Flusses und trennt die Hauptstadt “Banjul” von den städtischen Zentren “Serekunda”, “Bakau” und deren Vororten. Der größte Teil des Gebiets besteht aus niedrigem, offenem Avicennia-Mangrovengestrüpp und höhere Rhizophora-Mangroven, die von Gezeitenbächen durchzogen sind. Es gibt kleine Flecken zwischen den Mangroven und den Reisfeldern, die einen Großteil des Geländes im Süden und Westen begrenzen. Im Norden verläuft die Hauptverkehrsstraße, die “Banjul” mit dem Festland verbindet, über etwa 10 km der Grenze zwischen den Mangroven und den wechselnden Sandstränden und Gezeitenlagunen der Atlantikküste. Im äußersten Nord-Westen gibt es ein kleines Gebiet mit Süßwassersümpfen um “Cape Creek”. "Unter Osten" hat die “Bund Road” ("Kangujereh Rd."), die zur Stabilisierung des Landes um “Banjul” angelegt wurden, sind von mehrere flache Lagunen umschlossen, deren Tidenhub kontrolliert wird.
Die größten Schlammflächen befinden sich am Fluss unmittelbar südlich dieser Lagunen und in den “Mandinari”-Wattgebieten, 5 km flussaufwärts (Robinson, 2002).
Das Reservat liegt am Nordufer des Gambia-Flusses fast gegenüber dem “Kiang West National Park” ("GM007") und erstreckt sich vom Fluss bis zur nördlichen Grenze des Landes mit Senegal. Der “Bao Bolon” ist ein Süßwassernebenfluss des Gambia-Flusses, der 50 km nördlich der internationalen Grenze entspringt und ein ständiges Fließgewässer in einer ansonsten halbtrockenen Region Senegals ist. Das flache Tal des "Bolon" ist von ausgedehnten Hochsümpfen mit Cyperus-, Scirpus- und Andropogon-Arten und einigen Quadratkilometern Phragmites karka gesäumt.
Weiter vom Kanal entfernt liegen saisonale Süß- und Brackwassersümpfe, die während der Regenzeit ein Mosaik aus flachen Tümpeln und niedrig wachsenden Gramineae und Cyperaceae bilden. Westlich des “Bolon” befinden sich ausgedehnte, spärlich bewachsene Salzwiesen, flache Seen und Einmündungen des Gambia-Flusses. Auf höher gelegenen Flächen befinden sich Inseln mit Buschwerk und offenen Wäldern. Weiter südlich, im Gezeiteneinfluss des Flusses, befinden sich offene Avicennia-Mangrovenbüsche, die von Schlammflächen durchsetzt sind, und, auf leicht erhöhtem Grund, Wiesen mit Sesuvium portulacastrum-Salzwiesen. Innerhalb des täglichen Gezeitenbereichs des Flusses befindet sich eines der ausgedehntesten und intaktesten Gebiete mit hohem Rhizophora-Mangrovenwald des Landes, das von zahlreichen Buchten durchschnitten wird.
Schmale Wattflächen säumen die Buchten und den Fluss. Das Reservat umfasst auch ein relativ ungestörtes Gebiet mit geschlossenem Savannenwald oberhalb eines lateritischen Steilhangs (Robinson, 2002).
Das Gebiet besteht aus einer Reihe von niedrigen, angeschwemmten Inseln im Gambia-Fluss, zwischen der Stadt “Kaur” im Westen und fast bis zur Bezirkshauptstadt “Janjanbureh” (“Georgetown”), wo permanent salzhaltiges Wasser durch Süßwasser ersetzt wird und wo Mangroven allmählich Süßwasser-Flusswäldern und Dickichten weicht, von denen ein Großteil gerodet wurde. Zwischen “Kaur” und “Kuntaur” liegt eine Reihe von sieben Inseln, die durch schmale Kanäle getrennt und mit Phragmites karka-Schilf bewachsen (Robinson, 2002).
Mangroven-Arten in Gambia: Unmittelbar landeinwärts (nach dem Mündungsbereich) dieses Saums von Rhizophora racemosa befindet sich ein Bestand von R. mangle, der sich ebenfalls in dem Teil der Gezeitenzone befindet, der täglich von den Gezeiten überspült wird. Unter diese beiden Arten ist R. harrisonii eingemischt (Twilley, 1985).
Auf der Höhe des mittleren Hochwassers gibt es gewöhnlich eine Mischung aus Rhizophora mangle und Avicennia africana, die im Vergleich zu den reinen Rhizophora-Beständen weniger häufig von den Gezeiten überflutet wird. als die reinen Rhizophora-Bestände (Twilley, 1985; Robinson, 2002).
Diese Gruppe von Mangroven, vom monospezifischen Streifen von Rhizophora racemosa bis zum Mischbestand von R. mangle und A. africana, bildet die flussnahen Mangrovenwälder (Twilley, 1985).
Im Inneren des Mischbestands aus R. mangle und Avicennia africana befinden sich normalerweise monospezifische Avicennia-Bestände, die oberhalb des mittleren Hochwasserspiegels liegen (Twilley, 1985).
Bei Rhizophora harrisonii könnte es sich um einen Hybriden handeln, zwischen Rhizophora mangle × Rhizophora racemosa (POWO Science, 2023).
Bedrohungslage – “Gewinne” und Rückgänge - in Gambia; Mangrovenfläche in km²: 704 (1980); 612 (1990); 747 (1997); 581 (2000); 580 (2005); 581 (2006); Veränderung und Verlust (1980-2006): - 31.9 %. Mangrovenwälder unter Schutz(-status): 3.5 % (Ajonina, Diame & Kairo, 2008°).
Zum vergl. mit neueren Daten aus einem Plakatentwurf;
Mangrovenfläche in km²: 577 (2000); 603 (2010); 655 (2020); ca. 78 km² (78.000 ha) in 20 Jahren wurden durch Bepflanzungen der Zonen (wieder-)gewonnen. Dagegen hat Ghana einen einen drastischen Verlust der “Meeresbäume” von 539 km² (539.000 ha) in 20 Jahren zu Verzeichnen (Muthee, Carsan, Bah, & Minang, 2023). Damit einhergehend eine unwiederbringlichen Schaden an der Natur (im vergl. Senegal, Gambia und Ghana) angerichtet, in Verbindung, mit hohe Einbußen der einfachen Fluss-, Küsten- und Land-Gesellschaften (Fischer, Austernfischer, Holz- (Baumaterial) und Holzkohlegewinnung; Sozioökonomisch).
Das benachbarte Senegal soll als weiteres Beispiel, die Verluste der Mangrovengebiete aufzeigen.
Mangrovenfläche in km²: 1690 (1980); 1450 (1990); 1830 (1997); 1270 (2000); 1150 (2005); 1287 (2006); Veränderung und Verlust (1980 - 2006): - 23.8 %. Mangrovenwälder unter Schutz: 42.5 %. Wobei in beiden Ländern die Anzahl der verschiedenen Mangroven-Arten bei 7 liegt (Ajonina, Diame & Kairo, 2008°).
Gesamtübersicht: In Afrika gibt es insgesamt 17 Mangrovenarten (inkl. der eingeführten Palme: Nypa fucticans (Arecaceae)), von denen 8 Arten ausschließlich in West- und Zentralafrika vorkommen, während neun Arten nur in den ostafrikanischen Küstengebieten heimisch sind (Ajonina, Diame & Kairo, 2008°).
Bemerkungen
Das meiste des Materials ist verloren gegangen (von Bloch & Schneider Periophthalmus papilio; Linnæus Gobius barbarus; Pallas Gobius koelreuteri: Murdy, 1989). Außerdem stellten diese Autoren keine ausführliche Informationen und/oder konservierte Tiere zur Verfügung; folglich bestimmte Murdy (1989) ein Neotyp von Liberia (AMNH 32777). Sicher ist das es mehrere Standortvarianten geben muss, mir selbst sind ein paar dieser Farbvariationen bekannt. Doch um genaueres Sagen zu können, sollte man erst zwischen den juvenil und adulten Tieren unterscheiden können.
Im Aquarien Atlas Band 1, auf der Seite 839, ist ein Schlammspringerfoto abgebildet, dass ich schon sehr lange kenne. Die Namensbezeichnung: Periophthalmus barbarus ist nicht zutreffend (= Periophthalmodon septemradiatus). Die aufgeführten Daten auf p. 838 stimmen größtenteils mit Periophthalmus barbarus überein, wobei bei L (Länge des Fisches ausgewachsen): 15 cm rund 10 cm fehlen und die BL (Beckenlänge): 80 – 100 cm nicht genügen. Für Exemplare unter 10 cm mag es eine Zeit lang gut gehen. Aquarien Atlas Band 2 zeigt ein Foto auf p. 1096, Periophthalmus papilio = Periophthalmus barbarus, der Text dort (p. 1095) trifft das Vork. (Vorkommen) und L eindeutig. BL: unzureichend!
Baensch & Riehl, 1988a, 1990/91c
Weitere Fotos
Zwei Westafrikanische Schlammspringer (Periophthalmus barbarus "GAMBIA; TENDA-BA") Auge in Auge, völlig entspannt nahe beieinander. Mit einem gewissen Sicherheitsabstand, in freier Wildbahn kein Problem. Im Aquarium lässt sich das auch beobachten, nur wenn ein Tier nicht mehr ausweichen kann und ständig durch den Revierinhaber gejagt wird, endet das meist tödlich für das unterlege Tier!
Fotografiert von Bjørn Christian Tørrissen am Ufer des Flusses Gambia. Seine Fotobeschreibung:
"Dort, wo ich herkomme, bleiben die Fische eher unten im Wasser und haben normalerweise keine “Ellbogen”. In den Mangrovenwäldern von Gambia sind sie jedoch ein wenig anders.
Die Kreatur wird “Mudskipper” genannt, oder vielleicht “Gjørmesprett” auf Norwegisch. Sie sehen aus wie Fische und sind es auch, aber sie atmen durch ihre Haut, und ihre Flossen dienen auch als Transportmittel an Land. ... ."
Foto: © Tørrissen, 2007 (2. November; 10:43 Uhr Ortszeit, -2 Std. MEZ)
Illustrationen
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Lange Jahre stand nur diese schwarzweiß Kopie von der Abbildung 1 und 2 des Buches von Koelreuter (1763) zur Verfügung. |
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Hier die bearbeitet Originalversion der Abbildungen (Abb. 1 – 2) von dem im Text beschriebenem “Gobio” spec., einer derzeit unbekannten Art. Aus dem Text von Koelreuter, 1763 geht hervor: “Die natürliche Farbe des Fisches wurde durch die Weingeist-Konservation” (konzentriertes Ethanol; “Spiritus Vini”) “in eine helle und gebleichte Farbe geändert”, demzufolge ausgebleicht. Man beachte die Darstellung der Beckenflossen, die zu einer einzigen Scheibe zusammengewachsen sind. |
Historischer Text

Borowski, 1784; pp. 59, 65.
Internetreferenzen
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Nachweise von weiterern Fachgebieten
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