Perciformes; Gobiidae; Oxudercinae;
Periophthalmus barbarus (Linnaeus, 1766)

![]() Foto: © :Ralf: [Theuer], 2009 ![]() Foto: © :Ralf: [Theuer], 2009 ![]() Der erste hautnahe Kontakt – The first really up close contact - mit dem aus Westafrika stammenden Schlammspringer (Periophthalmus barbarus). VORSICHT: Es ist und bleibt ein Jäger und Räuber! Wenn er zuschnappt, kann das böse und tiefe Wunden geben die sich, durch die Mundschleimhaut enthaltenen Bakterien, entzünden! Sie wirken immer hungrig, lassen sich nicht wirklich dressieren, abrichten und spielen nur mit wenn wenn das Tier es will und dem Pfleger vertraut! Ab und an schnappen sie einfach nur mal aus Spaß an der Freude zu oder ärgern einen Artgenossen! Foto: © :Ralf: [Theuer], 1994 Nachfolgende sieben Fotos: Kopfstudien![]() Frontalansicht: Periophthalmus barbarus, man erkennt gut die „Nase“ und die Augenstellung, die eine nahezu Rundumsicht ermöglicht. ![]() Rückenansicht: Rücken-Muskelpartien und Augenstellung erkennbar. ![]() ![]() Fotos: © Ralf Theuer, 2007 ![]() ![]() ![]() Drei Bilder oben (Serie): das erste Mal, das die Tiere beim „Augenzwinkern“ fotografiert werden konnten. Viele Versuche das zu dokumentieren scheiterten. Fotos: © Ralf Theuer, 2007. |
Etymologie (Herkunft und Bedeutung der Wörter.)
Periophthalmus: Stammt aus dem Griechischen, von 'peri' (= rund herum) und 'ophthalmôs' (= Auge): Schlammspringer der Gezeitenzone, deren Augen auf Stielen sitzen und unabhängig voneinander beweglich sind, dem Fisch also einen Rundumblick ermöglichen.
Schmettkamp, 1985
barbarus: Der Artenname ist ein Adjektiv (Eigenschaftswort) und bedeutet nach Schmettkamp (1985) soviel wie "wild", "grausam","barbarisch". Im Lateinischen findet sich: barbarus, barbara, barbarum = "ausländisch", "unzivilisiert".
Dem entgegen verwendet Murdy (1989) die zweite Bedeutungsinterpretation, die der ursprüngliche griechische Begriff zulässt: "Der Trivialname (Gebrauchsname), barbarus, ist aus dem griechischen "barbatos " ("ausländisch", "fremd"), abgeleitet, was möglicherweise eine Anspielung auf die ungewöhnliche Natur dieses Schlammspringers im Vergleich zu anderen Grundeln ist."Original Zitat: "The trivial name, barbarus, is from the Greek barbatos, foreign, possibly alluding to the unusual nature of this mudskipper in relation to other gobies."
Murdy, 1989
Umgangssprachliche Namen
Benin | Tokouintokouin (G͡be***) |
China | 奇弹涂鱼, 奇彈塗魚 (Qi tan tu yu - Strange Mudskipper) 大西洋弹涂鱼, 大西洋彈塗魚 (Da xi yang tan tu yu - Atlantic Mudskipper) |
Dänemark | Afrikansk dyndspringer |
Deutsch | Atlantischer Schlammspringer Schlammspringer Schmetterlings - Schlammspringer1 Westafrikanischer - Schlammspringer* |
Elfenbeinküste | Edrekodou (Adioukrou***), Nokonan (Aïzi***), Sori-sori (Akan***) |
Englisch | African Mudskipper (JP, UK); Atlantic Mudskipper (UK); African Butterfly Mudskipper; Butterfly Mudskipper2; Mud - Skipper (Ghana), Mudskipper (USA) |
Frankreich | Périophthalme (Mauretanien), Sauteur de vase atlantique |
Ghana | Adi (Adangbe***), Sosobedzi, Soetsi, Pitsir, Mprabedi (Akan***), Mbume (Efik/Calabar***), Atramedekakpui (Ewe***), Putunpuli, Lomole (Ga/Gain***), Sakrobonto (Nzema/Nzima***) |
Italien | Perioftalmo atlantico** |
Japan | バルバルス (Barubarusu) アフリカソマッドスキッパー (African Mudskipper) アドラソティックマッド スキッパーヽ (Atlantic Mudskipper) |
Norwegen | Gjørme Springer |
Polen | Poskoczek mulowy |
Portugal | Saltão-da-vasa |
Sierra Leone | Jumbo Fish (Englisch) |
Spanien | Saltafango atlántico |
* Empfohlene und eindeutige Namensbezeichnung wegen der Verwechslungsgefahr der Trivialbezeichnungen mit anderen Arten! ** vorgeschlagener Name von Polgar, 2011 ***Sprache/n; Baensch & Riehl, 1985, 1990/91ba; Baensch & Riehl, 1997b
Ref.: Comiya; FishBase; JIGS; Mudskipper World; Polgar, 2011; Species 2000.
Synonyme (Details siehe Nomenklatur)
Gobius barbarus
Gobius koelreuteri
Periophtalmus barbarus
Periophtalmus barbatus
Periophtalmus koelrenteri
Periophtalmus koelreuteri
Periophtalmus koelruteri
Periophtalmus papilio
Periophthalmus barbarus
Periophthalmus chrysospilos
Periophthalmus chrysospilus
Periophthalmus erythronemus
Periophthalmus erythronotus
Periophthalmus gabonicus
Periophthalmus koelreuteri
Periophthalmus koelreuteri koelreuteri
Periophthalmus koelreuteri papilio
Periophthalmus papilio
Periophthalmus papillon

Verbreitung
Die Art ist nur in Westafrika verbreitet:
Im einzelnen heißt das Senegal, Gambia, Guinea-Bissau, Guinea, Sierra Leone, Liberia, Elfenbeinküste, Insel Bioko; Offshore-Inseln, Macias Nguema, São Tomé und Príncipe, Ghana, Togo, Benin, Nigeria, Kamerun, Gabun, Republik Kongo, Cabinda, Demokratische Republik Kongo und Angola.
FishBase; Murdy, 1989; Harrison & Miller, 1992
Maximum registrierte Länge
221 mm SL (Standardlänge); Weibliches Tier aus Liberia (Murdy, 1989).
250 mm TL (Totallänge) Bianchi, 1986; Harrison & Miller, 1992
Diagnose
D1: 10 - 14
D2: 11 - 14
PP: 12 (evtl. 13)
PA: 19 - 11
Farbgebung (lebend)
Grundfarbe dunkelbraun bis gräulich auf Kopf, Rücken und Flanken, ventral weißlich; himmelblaue Sprenkel auf den Flanken, die auf Schnauze, Wangen und Opercula größer und zahlreicher sind; auf dem Rücken können mehrere schwarze bis dunkelbraune unregelmäßige sattelartige diagonale Streifen sichtbar sein. D1 Membran dunkelbraun, mit einem schwarzen bis bläulichen Inframarginalband, dazwischen ein schmaler und unterbrochener weißlich-blauer Streifen und ein schmaler transparenter Rand; D1 bei einigen Exemplaren komplett schwarz; D2 Hintergrund braun, mit einem schwarzen Mittelstreifen, dazwischen zwei weiße Streifen und ein brauner Rand; Schwanzflosse dunkel, bei einigen Exemplaren mit einer Reihe von dunkelbraunen Sprenkeln entlang der Strahlen; Afterflosse weißlich bis bräunlich mit einem gelblichen Rand; Beckenflossen auf der Rückenseite dunkelbraun; Brustflossen dunkel (basierend auf den verfügbaren Fotos und Zeichnungen: pers. Obs. Polgar in Kamerun).
Keine klar definierbare oder einfach zu beschreibende Farbgebung, da die Tiere je nachdem, wo sie Gefangen wurden, in welchem Altersstadium sie sich befinden, eine regional Variabilität in der Körperfärbung aufzuweisen scheinen. Erschwerend kommt teils die Grundstimmung oder Stimmungslage der Tier hinzu. Ggf. sich unbekannte Arten vorhanden.
Exemplare aus Kamerun und Nigeria sehen nahezu identisch aus, sie werden regelmäßig Importiert. Auf den ersten Blick nicht zu unterscheiden, dazu die Gambia-Variante deren D1/D2-Färbung noch nicht gesehen werden konnte. Der weiße Streifen ist teils vorhanden, bei anderen nicht.
Es gibt eine eindeutige farblich anders aussehende Variante (juvenil/semiadult?), dessen Herkunft völlig im dunkeln liegt (sehr schön gefärbt!) und ein bis zwei weitere anhand von Fotosichtungen (pers. Beob., Aquarien, Importe und Fotomaterial).
Farbgebung (präserviert)
Grundfarbe dorsal und lateral dunkelgrau bis braun, ventral gelblich; an Kopf und Körper können dunkle unregelmäßige Flecken und Reste von Diagonalstreifen sichtbar sein. D1-Membran dunkelbraun, mit einem schwarzen Inframarginalband, dazwischen ein schmaler und unterbrochener heller Streifen und ein sehr schmaler transparenter Rand; bei einigen Exemplaren wenige weiße Flecken basal auf dem hinteren Teil von D1; D2-Hintergrund braun, mit einem schwarzen Mittelstreifen zwischen zwei weißen Streifen und einem braunen Rand; Schwanzflosse dunkel, bei einigen Exemplaren mit einer Reihe von dunkelbraunen Sprenkeln entlang der Strahlen; Afterflosse dunkel; Beckenflossen dorsal pigmentiert; Brustflossen dunkel (Murdy, 1989; pers. Beob. Polgar: Kamerun, Nigeria).
Ernährung
Detritus zu 58,9%, Vielborster (Polychaeta 26%), Krabben (Crustacea 3,1%), Insekten (Insecta 9%), Mollusken (Mollusca; Mit 3% bilden die Weichtiere denn Rest, nach Angaben von Turay et al., 2006 : in Sierra Leonn; pers. ops.). Nach einer Vermutung hin auch frisches Pflanzenmaterial.
Fortpflanzung
—
Ökologische Notizen
—
Bemerkungen
Das meiste des Materials ist verloren gegangen (von Bloch & Schneider Periophthalmus papilio; Linnaeus Gobius barbarus; Pallas Gobius koelreuteri: Murdy, 1989). Außerdem stellten diese Autoren keine ausführliche Informationen und/oder konservierte Tiere zur Verfügung; folglich bestimmte Murdy (1989) ein Neotyp von Liberia (AMNH 32777). Sicher ist das es mehrere Standortvarianten geben muss, mir selbst sind ein paar dieser Farbvariationen bekannt. Doch um genaueres Sagen zu können, sollte man erst zwischen den juvenil und adulten Tieren unterscheiden können.
Im Aquarien Atlas Band 1, auf der Seite 839, ist ein Schlammspringerfoto abgebildet, dass ich schon sehr lange kenne. Die Namensbezeichnung: Periophthalmus barbarus ist nicht zutreffend (= Periophthalmodon septemradiatus). Die aufgeführten Daten auf p. 838 stimmen größtenteils mit Periophthalmus barbarus überein, wobei bei L (Länge des Fisches ausgewachsen): 15 cm rund 10 cm fehlen und die BL (Beckenlänge): 80 – 100 cm nicht genügen. Für Exemplare unter 10 cm mag es eine Zeit lang gut gehen. Aquarien Atlas Band 2 zeigt ein Foto auf p. 1096, Periophthalmus papilio = Periophthalmus barbarus, der Text dort (p. 1095) trifft das Vork. (Vorkommen) und L eindeutig. BL: unzureichend!
Baensch & Riehl, 1988a, 1990/91c
Weitere Fotos
Zwei Westarfikanische Schlammspringer (Periophthalmus barbarus "GAMBIA; TENDA-BA") Auge in Auge, völlig entspannt nahe beieinander. Mit einem gewissen Sicherheitsabstand. Fotografiert von Bjørn Christian Tørrissen (Reisefotograf) am Ufer des Flusses Gambia. Seine Fotobeschreibung: "Woher ich komme, bleiben Fische meist im Wasser und haben normalerweise keine Ellbogen. Im Mangrovenwald in Gambia sind sie jedoch etwas anders."
Foto: © Reisefoto(s) von Tørrissen, 2007 (2. November; 10:43 Uhr Ortszeit, -2 Std. MEZ)
Illustration/en
—
Historische Texte

Borowski, Georg Heinrich, 1784; pp. 59, 65
Internetreferenzen
|