Perciformes; Gobiidae; Oxudercinae;
Boleophthalmus boddarti (Pallas, 1770)

![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Foto: © Rick Winterbottom, mit freundlicher Erlaubnis. |
Etymologie (Herkunft und Bedeutung der Wörter.)
Boleophthalmus: Die Gattungsbezeichnung bezieht sich auf ihre Fähigkeit dieser Fische, ihre Augen schnell über das Niveau ihrer Augenhöhlen zu heben, zu "werfen", zu "schleudern", als ob die Augen herausgeschleudert, ausgeworfen, würden: aus "Bolê" (ausgeworfen) und "ophthalmôn" (= Auge. Cuvier & Valenciénnes, 1837.Nach Schmettkamp, 1985 (p. 49) erfolge eine Beschreibung des Namens für diese Gattung die Nachvollziehbarer ist: "Von "Bolus" = Wurf, dass schleudern und "ophthalmôs" (= Auge) ..., die vorstreckbare und unabhängig voneinander bewegbare Augen besitzen, sie also hervor- (und herum-) schleudern können."
Wobei die Wortherkunft von "Bolê" nicht eindeutig nachvollzogen werden kann.
Hingegen die von "bólos" (βóλος) aus dem griechischen und "bolus" aus dem lateinischen; die Bedeutungsfacette zum tragen, bestimmt durch das Werfen; Wurf; Geschoss; Ballistik: = "bolae"; "bólos", "bélos", "bállo" (Köbler, 2007; p. 77).
Heutzutage könnte man es mit einer modernen Aussprachen/Übersetzung als "Wurf-" oder "Schleuderauge" bezeichnen.
boddarti: Die spezifische Artenbezeichnung wurde zu Ehren des niederländischen Arztes und Naturforschers Pieter Boddaërt (1730 - 1796) benannt, der Pallas Vermutung bestätigte, dass es sich bei dieser Art, die er erstmals im Museum des Apothekers L. Juliaans sah, um eine unbeschriebene Art handelte.
Umgangssprachliche Namen
Bangladesch | ডাহোক (Ḍ'̔āhuka - "Dahuk") |
China | 薄氏大弹涂鱼 Báo shì dà tántúyú (Bo's Big Bomb Fish) 薄氏大彈塗魚 (Báo shì dà tántuyú - Bo’s Great Mudskipper) |
Deutsch | Glotzauge Boddarts-Schlammspringer* Boddartsche(r) Trichterfisch (Borowski, 1784) Schlammspringer |
Englisch | Mudskipper Goggle Eyed Goby Boddart's Goggle-Eyed Goby |
Finnland | "Nuoliliejuryömijä" = Nuoli Liejuryömijä (engl.: Arrow Mudskipper; dt.: Pfeil-Schlammspringer) |
Hong Kong | Mudskipper |
Indonesien | Blodok (in Java) Lunjat (in Java) |
Italien | Boleoftalmo di Boddart* (Boddart Boleophthalmus) |
Japan | ムツゴロウ Mutsugorô ("Mutsu Goro" war der Spitzname von Masanori Hata) ブルースポットドラゴン (Blue-spotted dragon-fish) ムツゴロウ属 Boleophthalmus "Head-Shaking Mudskipper" (Kopfschüttelnder Schlammspringer) |
Malaysien | Belodok tembakul Layar Lunjat Tembakul (Schlammspringer - Mudskipper) Ubi Ikan belacak binte biru Boddart's Goggle-Eyed Goby; Goggle Eyed Goby |
Myanmar | Nga-daung-pyaut Mud Skipper |
Philipienen | Bia |
Thailand | บู่ลาย - Bulai |
Vietnam | Cá bong sao Cá Lác bô đa Cá Thòi Lòi Cá Thñi Lñi In Cá Thòi Lòi In |
* Vorgeschlagener Name. ** Vorgeschlagener Name von Polgar, 2013; FishBase.
Synonyme
Für Details siehe die Nomenklatur.Verbreitung
Indo-West-Pazifik-Region: Von der Westküste Indiens, ab etwa Mumbai, Goa, über das Kap, die südliche Spitze des angrenzenden Sri Lankas, folgt das Vorkommen der Küstenlinie Indiens, Chennai (Tamil Nadu), Visakhapatnam, Kalkutta, dem Sundarbans-Nationalpark, Bangladesch, zu Myanmar (Birma), Malaysien, Singapur, den nördlichen Teil der Hauptinsel von Indonesien, West-Kalimantan, Borneo, Sarawak, Brunei Darussalam, Thailand, Kambodscha, Vietnam und ein kleiner Teil von China: Hainan, Zhanjiang, bis etwa Hongkong (Murdy, 1989; Bucholtz & Meilvang, 2005; Parenti & Jaafar, 2017).
Boleophthalmus boddarti ist sympatrisch mit B. dussumieri in der Nähe von Bombay (Mumbaī. Murdy, 1989).
Maximum registrierte Länge
135 mm SL; Murdy, 1989
220 mm TL; Kottelat et al., 1993
Diagnose
Gesamtelemente von D1 5; D2 24 - 26; Gesamtelemente der Afterflosse 24 - 26; Längsskalenzählung (Längsschuppen) 61 - 79; prädorsale Schuppen (Vorschuppen) 25 – 35; 1. D2-Element meist unsegmentiert und unverzweigt; Unterkieferzähne gekerbt (bifid). Große Flecken blasser als der Hintergrund entlang des Randes der D1-Membran, hinter den ersten 2 - 3 Dornen; Brustflossen mit einem geschwärzten Rückenrand (Murdy, 1989; Polgar & Crosa, 2009).
Artspezifischer Sexualdimorphismus: D1-Stacheln bei erwachsenen Weibchen länger (Swennen et al., 1995; Polgar & Crosa, 2009). Die Gattung zeichnet sich durch die stark verdickte Epidermis des Kopfes und des Rückens aus, die von Hautpapillen bedeckt ist; und durch ein rechteckiges Knorpelstück, dass die Breite des Beckengürtels überspannt.
Farbgebung (lebend)
Grundfarbe dorsal und lateral braun bis grünlich, ventral weißlich bis grau, hinter dem Anus und unter dem Kopf dunkler; Kopf und Rumpf mit bläulichen, schillernden kleinen Sprenkeln; dunkle bis schwarze Flecken auf Kopf und Nacken; ein dunkler Streifen kann vom vorderen Nasenloch bis zur dorsalen Spitze des Operculums vorhanden sein; 7 - 8 diagonale sattelförmige dunkelbraune bis schwarze Flecken auf dem Rücken, hinten meist unterhalb der seitlichen Mittellinie verlaufend; D1 grünlich mit zahlreichen kleinen blassblauen Sprenkeln, distal mit helleren Flecken (diagnostisch) hinter den ersten 2. - 3.-Stacheln; D1 gelb bei Jungtieren; D2 Membran grünlich, mit einer Reihe bläulicher Flecken zwischen den Strahlen; Schwanzflosse grau bis blau; Afterflosse hyalin mit einem dunklen Inframarginalstreifen, bis vollständig geschwärzt; Brustflossen mit orangefarbener bis gelber Membran, dorsal mit einem schwarzen bis dunkelbraunen Rand (diagnostisch); Muskelbasis der Brustflossen mit zahlreichen verstreuten weißlichen bis bläulichen Sprenkeln; Beckenflossen dorsal teilweise pigmentiert, ventral weißlich und proximal pigmentiert (Murdy, 1989; Polgar & Crosa, 2009).
Nach Murdy (1989) bei seinen Feldbeobachtungen in Malaysien, gibt es drei verschiedene Typen von der Ausfärbung der D1. Der häufigste D1-Flossentyp ist oben beschrieben.
Der zweite Typ ist vollständig gelb; nur einige subadulte Tiere weisen diesen Färbung auf.
Der dritte Typus wird nur von einigen erwachsenen Weibchen gezeigt: Die D1 ist rechteckiger als die typische adulte D1, und zusätzlich zu den kleinen bläulich-weißen Flecken gibt es zwei große, schwarze Flecken distal entweder vor oder hinter dem dritten Stachel.
Die Bedeutung oder der Sinn der verschiedenen D1-Typen war für ihn damals nicht ersichtlich.
Farbgebung (präserviert)
Grundfarbe dorsal und lateral dunkelgrau bis dunkelbraun, ventral weißlich bis gräulich, mit dunkelgrauen bis bläulichen Lippen und Kinn; ventroposteriorer Teil des Unterkiefers geschwärzt; Sattelbalken und dunkle Flecken am Kopf oft erhalten; D1 und D2 bläulich braun mit weißlichen Flecken; Schwanzflosse dunkelgrau bis braun; Afterflosse weißlich mit inframarginalem dunklem Band bis vollständig geschwärzt; Brustflosse dunkel mit pigmentiertem Dorsalrand; Beckenflosse weißlich bis dunkel (Murdy, 1989; pers. Obs.: Halbinsel Malaysia).
Ernährung
Ein pflanzenfressender benthischer Fresser: Er "kratzt" mit geöffnetem Maul die Schlammoberfläche den Biofilm mit seitlichen Bewegungen des Kopfes ab (benthische Diatomeen, Grünalgen; siehe Video unten: Khoo, 1966, zitiert in Clayton, 1993; p. 553).
Die detaillierte Untersuchung der Ernährung zeigt jedoch, dass alle Fische bis zu einem gewissen Grad Allesfresser sind und dass es Ernährungsunterschiede zwischen Jungfischen und ausgewachsenen Fischen gibt. Von über 1000 Exemplaren von Boleophthalmus boddarti wurden der Mageninhalt untersuchten, die an der Küste von Bombay in monatlichen Abständen über ein Jahr gesammelt wurden. Die Fische nehmen Algen, Kieselalgen, Polychaeten, Nematoden, Krebstiere, Krebstierlarven und Teleostereier auf. Die monatlichen Werte für das prozentuale Vorkommen zeigten, dass Krustentiere die dominierende Nahrung für Jungfische waren (Mutsaddi & Bai, 1969, zitiert in Clayton, 1993; pp. 553 – 554).
Wobei bei Untersuchungen keine Unterschiede zwischen beiden syntop vorkommenden und oft miteinander verwechselten Arten Boleophthalmus dussumierei = B. dussumieri und B. boddarti gemacht wird (Murdy, 1989). Es ist jedoch davon stark auszugehen das beide Arte die gleichen Ernährungsgewohnheiten im Verlauf ihres Lebenszyklus haben.
Fortpflanzung
Männchen springen zur Fortpflanzungszeit in die Luft, um ein laichbereites Weibchen in denn unüberschaubaren Wattflächen anzulocken.
Zum Ablaichen ziehen sich beide Tiere in die Höhle des Männchens zurück; die Einzelheiten seines Fortpflanzungszyklus sind in der Literatur nicht beschrieben, ähneln aber aller Wahrscheinlichkeit denen artverwandter Arten und dürfte innerhalb der Gattung die gleiche sein.
Ökologische Notizen
Lokal sehr häufig entlang der Meeressäume und in der pneumatophoren Zone von Mangrovenwäldern (Polgar & Crosa, 2009); die Erwachsenen graben Baue an den schlammigen Ufern von Bächen, von Flussmündungen und auf höheren Wattflächen, normalerweise nicht weit von der ersten Baumreihe entfernt . Bei Ebbe zeigt B. boddarti eine ökologische Trennung zwischen größeren Individuen, die auf unbewachsenem Gezeitenschlamm und in der Nähe des Wasserrands zu finden sind, und kleineren Individuen auf dem Waldboden und in der Pneumatophorzone; ein ähnliches Muster wurde in verschiedenen Habitaten desselben Ökosystems bei Periophthalmus gracilis und Oxuderces dentatus beobachtet, während ein scheinbar umgekehrtes Muster bei Ps. variabilis beobachtet wurde (Polgar & Bartolino, 2010).
Bemerkungen
Typusmaterial von Gobius boddarti Pallas ist nicht erhalten (A. Andriashev, in Literatur); die ursprüngliche Beschreibung und Abbildung reichten aus, um die Identität festzustellen (Murdy, 1989). Boleophthalmus boddarti wird in Thailand extensiv in Farmen gezücktet und konsumiert (Clayton, 1993).
Weitere Fotos
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Illustration/en
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Videos
"ปลาตีน (อังกฤษ: Mudskipper, Amphibious fish)" 25.04.2014Ort / Land: unbekannt, Thailand. Revierstreitigkeiten: Zwei Boleophthalmus boddarti mit der gelben D1-Flossenvariante klären die Reviergrenzen auf sehr possierliche und fast schon rücksichtsvolle Art und Weise. Was auf subadulte Schlammhüpfer hinweist. Das rechte Tier mach dem potenziellen Rivalen klar, wo seine Grenze liegt und "schwänzelt" mehrmalig mit seiner Schwanzflosse. Das linke Exemplar wendet sich gegen Ende des Videos dann ab, und scheint die Reviergrenze mit einem einfachen einmaligen "schwänzeln" zu bestätigen. |
Boleophthalmus boddarti - Blaupunkt-Schlammspringer ernährt sich vom Biofilm - Boleophthalmus boddarti - "Blue-spotted Mudskipper Feeding on Biofilm" 12.11.2016
Ort / Land: Henry-Insel, Westbengalen. Aus dem Klapptext: Bewohnt das Brackwasser von Flussmündungen und die Süßwasser-Gezeitenzone. Boleophthalmus ist ein Pflanzenfresser, der sich durch eine Kopfbewegung von Seite zu Seite ernährt, um den feinen Oberflächenfilm aus Kieselalgen und Algen zu sammeln. Die Biofilme bestehen aus einer Matrix extrazellulärer polymerer Sekrete (Extracellular Polymeric Secretions = EPS) und sind in der Lage, Metalle und andere Verunreinigungen wirksam zu chelatisieren und deren trophischen Transfer in benthische Nahrungsnetze zu vermitteln. |
Historische Texte

Die fordere Rückenflosse hat fünf Sfrahlen, deren Spitzen in weichen Fäden auslaufen, die zweite fünf und zwanzig. Die Brusstflossen sind rund und unten zwar fleischig, doch nicht an Armen befestigt und haben ein und zwanzig Strahlen, die nicht trichterförmige sondcrn mehr ausgebreitete muschelförmige ausgebreitete hat vier und dreißig, die Afterflosse fünf und zwanzig und die Schwanzflosse achtzehen.
Der After sitzt mit feinem kegeglförmigcn Zeugungsgliede näher am Kopfe. Der ganze Fisch ist schieferfärbig mit kleinen weißen Schuppen und Flecken bedeckt, und am Bauche weiß, am Rücken aber zu jeder Seite mit sieben schwärzlichen und eben so viel ganz schwarzen Flecken bezeichnet.
Die ganze Länge beträgt sechs Zoll, und das Vaterland ist Ostindien.
Borowski, 1784; pp. 59, 62.
Internetreferenzen
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