Mangrovenwald braucht bessere Pflege
![]() Zwei gegen das Meer: Die Mangrovenbäume versacken in Müllhaufen im so genannten Mangrovenschutzgebiet von Pantai Indah Kapuk, im Norden von Jakarta. Foto: © JP/Desy Nurhayati |
![]() Zwei gegen das Meer: Die Mangrovenbäume versacken in Müllhaufen im so genannten Mangrovenschutzgebiet von Pantai Indah Kapuk, im Norden von Jakarta. Foto: © JP/Desy Nurhayati |
![]() Urkunde: © DEEPWAVE e.V. |
Hamburg - Mangroven wachsen weltweit an Küsten, an denen brackige
Flussmündungen regelmäßig von der salzigen Gezeitenflut überschwemmt werden. Sie zählen neben
den Korallenriffen und Regenwäldern zu den produktivsten Ökosystemen der Erde.
In den Kronen leben Reptilien und Säugetiere. Wasservögel nutzen das reiche Nahrungsangebot und das
dichte Wurzelwerk unter Wasser gibt es Muscheln, Krabben, Schnecken, Austern, Algen, Seepocken
und Schwämme. Auf engstem Raum bieten die Mangroven eine Überlebensmöglichkeit für viele Tierarten.
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Feiern Sie mit der MAP (Mangrove Aktion Projekt)
den Mangrovenaktionstag am 26. Juli!
Machen Sie mit beim jährlichen Aufruf zum Mangrovenaktionstag am 26. Juli 2009!
Mitglieder und Ehrenamtliche des MAP aus der Gegend von Seattle werden beim 35. Alljährlichen
"Ballard Seafood" Fest vom 25. bis 26. Juli anwesend sein und in Gesprächsrunden mit Konsumenten über
die Probleme der weltweiten Shrimpszüchtung diskutieren. Wir werden somit unsere Kampagne zur
Steigerung des Verbraucherbewusstseins unter dem Motto "Weniger Shrimps, mehr nachdenken" fördern.
Was werden Sie oder Ihre Organisation an diesem Tag tun? Wir sammeln derzeit noch Informationen über andere geplante Veranstaltungen, die an den weltweiten Aktionsaufruf für Mangroven erinnern, den ihre Organisation am 26. Juli organisiert.
Jetzt ist der wissenschaftliche Beweis erbracht, dass die Mangrovenwälder Menschen in
küstennahen Gebieten vor der tödlichen Gewalt von Tropenstürmen schützen. Wissenschaftler der
Duke University in Durham, North Carolina, um Jeffrey R. Vincent, werteten für ihre Studie Daten
von mehreren hundert Dörfern an der Ostküste Indiens aus.
Dabei bestätigten sie die Vermutung, dass in Orten mit einem breiteren Mangrovengürtel bedeutend
weniger Tote zu beklagen waren als in jenen mit einem schmaleren Mangrovenstreifen oder gar
keinen dieser Pflanzen. In Dörfern ohne Mangrovenschutz starben nach der statistischen Analyse
bis zu zehn Menschen je Dorf. Bei einem Kilometer Mangrovengürtel waren es rund 4 Tote, bei
drei Kilometern noch einer.
Erhalt auch wirtschaftlich sinnvoll!
Zugleich weisen die Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften
PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences)
darauf hin, dass mit Hilfe von Frühwarnsystemen sicherlich mehr Leben gerettet werden könnte.
Dennoch sei die Erhaltung von Mangrovenwäldern sinnvoll und auch wirtschaftlich gerechtfertigt.
Mangrovenwälder wachsen nicht nur im Salzwasser. Sie verankern sich mit ihren Wurzeln fest im
Boden und bilden mit diesem dichten Geflecht einen starken Schutz der Küste. Zugleich sind
Mangroven bedeutende "Kinderstuben" für viele Meerestiere und damit auch wirtschaftlich sehr
wichtig.
Die Forscher begrenzten ihre Aussagen auf tropische Stürme, gewaltige Flutwellen wie bei dem
Tsunami in Südostasien Ende 2004 untersuchten sie nicht. Die Studie hat einen Zyklon zum Thema,
der im Oktober 1999 den indischen Bundesstaat Orissa an der Ostküste Indiens heimsuchte.
Der Sturm traf am 29. Oktober aufs Land und riss den Angaben zufolge fast 10.000 Menschen in
den Tod, mehr als 70 Prozent ertranken in der Flutwelle. Für ihre Studie werteten die
Wissenschaftler Daten aus 409 Dörfern aus, die ursprünglich von Mangroven umgeben waren.
Im Durchschnitt betrug die Breite der Mangroven in den Orten im Jahr 1999 etwa 1,2 Kilometer,
1944 waren es noch 5,1 Kilometer gewesen. Die gesamte von Mangroven bewachsene Fläche verringerte
sich in dem Zeitraum von 30.766 Hektar auf 17.900 Hektar.
Die Experten kamen zu dem Ergebnis, dass Mangroven nur in einem Radius von etwa zehn Kilometern
ab der Küste einen relevanten Schutz boten. In dem Zyklon von 1999 hätten die Pflanzen einen
wesentlichen Effekt gehabt, ohne sie wären weit mehr Menschen ums Leben gekommen. Diese Folgerung
werde in ihrer Studie belegt und sei statistisch haltbar, da die Forscher nach eigenen Angaben
zahlreiche Variablen berücksichtigten, um die Rolle der Mangroven bewerten zu können.
Der Bau eines gigantischen Stahlwerks durch ThyssenKrupp in Brasilien bringt
Umweltschützer und Menschenrechtler auf die Barrikaden. Brasiliens Regierung finanziert
das Mega-Projekt mit.
"Für ThyssenKrupp Steel ist das neue Stahlwerk ein Jahrhundertprojekt. Und der Schlüssel für eine Vorwärtsstrategie, die das Unternehmen in eine dauerhaft erfolgreiche Zukunft führt",
so die Selbstdarstellung (Film zur Eigenvermarktung) des deutschen Stahl-Multis. Mit der derzeit größten deutschen Auslandsinvestition von 4,5 Milliarden Euro will ThyssenKrupp die wachsende Nachfrage nach hochwertigen Stahlplatten befriedigen. Das Hüttenwerk samt eines dazugehörigen Exporthafens soll ab Ende 2009 5,5 Millionen Tonnen Stahl nach Europa und Nordamerika exportieren und sowohl in Deutschland wie in Brasilien langfristig Arbeitsplätze schaffen. Der weltweit zehnte größte
Stahlkonzern will mit Hilfe der großen Eisenerzvorkommen in Brasilien seine globale Marktposition
ausbauen.
Auf der Suche nach Mangroven News entdeckte ich diese Beiträge: |
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Die Zahlen sprechen für sich
Die Idee für das neue Werk entstand 2004. Seit September 2006 wird in Sepetiba,
einem feucht-heißen Mangrovengebiet am Atlantik, 50 Kilometer westlich von Rio de Janeiro,
ein Stahlwerk gebaut. Inzwischen hat das Großprojekt 3,7 Milliarden Euro verschluckt,
0,7 Milliarden Euro mehr als ursprünglich geplant waren.